Wer loslässt, hat beide Hände frei! Diesen Satz habe ich vor vielen Jahren einmal gelesen. Es gibt unzählige Bücher und Vorträge darüber. Ich selbst habe dazu, einen Kurs ausgearbeitet.
Heute ist ein intensiver Tag des Loslassens.
Wir ziehen im August in eine kleinere Wohnung um. Das bedeutet, mein Mann und ich überlegen uns schon seit einiger Zeit, was kann mit und was lassen wir los. Dieser Prozess hat sein Gutes, mit jedem Schritt der Entscheidung fühlt es sich leichter und leichter an.

Ich mag nicht aufstehen. Muss das wirklich sein, dass ich mich aus meinem angenehmen Schlafplatz aufraffen muss? Ich versuche, mein Frauchen noch etwas hinzuhalten.

Also wenn es denn sein muss, mein Frauchen kann sehr überzeugend sein. Danach gibt es mein Frühstück, also auf, Augen zu und durch.

Tagesplan ausarbeiten, E-Mail beantworten, Berichte schreiben, 12 von 12 vorbereiten, Planung für den Umzug .... Das muss auch sein.

Eine Tasse Grüntee zwischendurch. Eine Verschnaufpause.

Das Clavinova kann nicht mit in die neue Wohnung. Dafür ist sie zu klein. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Aber eben: Wer loslässt, hat beide Hände frei. Heute haben zwei junge Frauen, das Clavinova besichtigt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie sich dafür entscheiden könnten. Morgen weiss ich mehr.

Eine kurze Mittagspause draussen. Bei dieser Hitze lässt mich mein Frauchen nicht zu lange draussen. Sie meint es gut mit mir, denn die angestaute Hitze würde meine Pfötchen verbrühen, was sie natürlich verhindern möchte.

Ein Apfel muss reichen. Es liegt noch viel Arbeit vor mir. Noch viele Dinge, Sachen müssen überprüft und entschieden werden, was losgelassen werden darf.

Und los geht es mit den Pflanzen. Ich liebe Pflanzen, aber ich kann sie nicht alle mitnehmen, das bedeutet, dass ich mich von einigen trennen muss. Sowohl auf dem Balkon wie im Wohnbereich räume ich Pflanzen weg. Das gibt viel Dreck, der weggeräumt werden möchte. Dieser Staubsauger schafft alles.

Eine Pflanze weniger. Schade, aber Entscheidung muss sein. Ich habe mich dagegen entschieden. Dafür schaffen es die anderen Pflanzen, die ich mitnehmen werde.

Diese Arbeit macht durstig. Um nicht zu vergessen genügend Trinkmenge zu mir zu nehmen, bereite ich jeweils eine grosse Flasche vor, so kann ich genau abschätzen, wie viel ich getrunken habe. Bei dieser Hitze noch wichtiger als sonst.

Ich liebe Aprikosen. Weil die Früchte aktuell rasch nachreifen, nutze ich die Möglichkeit Früchte einzukochen, damit ich sie mit gutem Gewissen nutzen und nicht wegwerfen muss.

Masha ist eine richtige Wasserratte geworden. Das hat sie sich in den letzten Wochen von anderen badenden Hunden abgeschaut. Ich muss schon sagen, eine wirklich vife und mutige Pudelhündin. Ich bin stolz auf sie.
Liebe Anita,
ich lese Vorfreude, Entschlusskraft und Wehmut aus deinem Artikel, und ich kann alles in dem Zusammenhang so sehr fühlen! Wie schön du mich und deine anderen Leserinnen bildlich mit durch deinen Prozess nimmst und Masha immer dabei sein lässt – danke dafür!
Liebe Grüße aus Hamburg,
Silke
Liebe Silke, vielen Dank für dein Feedback. Ja, da schwingt wirklich einiges an Gefühlen mit. Herzliche Grüsse Anita