Im Laufe des Lebens verändert sich der menschliche Körper immer wieder: er wächst heran, bildet neue Zellen. Doch schon ab dem 20. Lebensjahr beginnt der Körper allmählich abzubauen – mit etwa 35 können die ersten grauen Haare und Falten sichtbar werden. Die frühen Anzeichen des Alterns sind noch nicht weiter schlimm. Eine wirkliche Beeinträchtigung ergibt sich erst allmählich.
Ein paar schulmedizinische Fakten:
Veränderungsprozesse in der Lunge, das Atemvolumen nimmt kontinuierlich ab, weniger Sauerstoff gelangt ins Blut, wir verlieren Ausdauer.
Die Sinnesorgane wie Gehör nimmt bereits mit 20 ab (Abnahme der Flimmerhaare in der Gehörschnecke). Die hohen Töne werden zunehmend schlechter gehört. Die Augen / Fehlsichtigkeit beginnt bereits mit 15. Das Scharfstellen wird über Jahre hinweg schwieriger (Elastizitätsverlust der Augenlinse).
Hormonelle Veränderung bei der Frau beginnt bereits mit 25 – wer hätte das gedacht und der Mann bleibt auch nicht verschont, das Testosteron sinkt zunehmend.
Ab 55 Jahren werden die Veränderungen spürbar (Prof. Michael Denkinger). Bis 55 kann die Ausdauer gut erhalten bleiben, dann wird es schwieriger, aufgrund des Muskelabbaus.
Der Körper verliert jetzt mehr Wasser, das sich auch im Knorpelgewebe befindet. Weniger Wasser im Körper bedeutet daher auch eine geringere Knorpelmasse. Die hat wiederum zur Folge, dass die Gelenke weniger beweglich sind und zunehmend verschleißen. Sie schmerzen, weil sich der schützende Knorpel zwischen den Knochen schneller abbaut, und es kommt häufig zu Erkrankungen an den Gelenken, etwa Rheuma oder Arthrose.
Kraft und Beweglichkeit lassen ab Mitte 30 nach, die Muskelmasse verringert sich, die Muskeln werden allmählich schwächer. Was zunächst kaum auffällt macht sich sukzessive durch weniger Kraft bemerkbar. Statt Muskelfasern werden zunehmend Binde- und Fettgewebe in die Muskeln eingelagert. Da sich der Stoffwechsel in den Muskelzellen verändert und weniger anpassungsfähig wird. Generell verlangsamt sich der Stoffwechsel im Körper, das Körpergewicht und der Körperfettgehalt nimmt zu.
Auch die Organe wie Nieren, Leber lassen ihre Funktion mehr und mehr nach. Die Entgiftung verläuft schleppender. Das Herz gerät zunehmend unter Druck, wenn die Blutgefässe langsam verkalken und der Blutdruck steigt.
Das klingt deprimierend, doch wir können was TUN:
Bei all den oben genannten schulmedizinischen Fakten, können wir den emotionalen oder mentalen Einfluss auf den Alterungsprozess, nicht sehen.
Meine Erfahrungen haben gezeigt: Deine persönliche Einstellung zum Leben, mental und emotional Faktoren, haben auf den fortschreitenden Alterungsprozess einen grossen Einfluss. Ob du denkst "mir geht es gut", oder "mir geht es schlecht", "ich schaffe das", "ich gebe mein Bestes" "ich bin ja so bemitleidenswert" uva. ... machen einen grossen Unterschied.
Achte also auf deine Gedanken und Emotionen, denn sie sind "Matchentscheidend" für eine gute Lebensqualität.
Ich habe Menschen im fortgeschrittenen Alter, chronisch Erkrankte, jüngere Menschen mit Behinderung; Menschen nach schweren Unfall, die nicht mehr an ihr vorangegangenes Leben anknüpfen konnte; Dialyse-Patienten, Tetraplegiker, Hemiplegiker, Krebserkrankte ... gepflegt, betreut, beraten. Viele davon mit einer wundervolle positiven Grundhaltung. In unseren Gesprächen stellte ich fest, wie wichtig ihre positive Einstellung zum Leben war. Ihre Dankbarkeit für die Zeit, die ihnen noch blieb, sie möglichst positiv zu erleben. Ihr Humor war für mich oft umwerfend und meines Erachtens das "Zünglein an der Waage".
Übrigens, «der heiligen Gral», das Alter aufzuhalten, wurde noch nicht gefunden.