16. Januar 2022

Kommunikation

Warum fordert uns Kommunikation in der Beziehung und in der Familie meist mehr heraus als im beruflichen Bereich?

Im familiären Bereich haben wir das Gefühl schneller angegriffen, ungerecht behandelt, sogar verletzt zu werden. Eine familiäre Beziehung muss oft mehr aushalten und wird häufiger überstrapaziert. Schneller fällt ein verletzendes Wort, dass obwohl die Ursache nicht immer das Familienmitglied/Partner ist.

Im beruflichen Bereich haben wir mehr Distanz. Da überlegen wir länger, ob wir etwas sagen und wie wir es sagen. Da lassen wir uns weniger von den Emotionen leiten.

Weshalb fällt uns eine gelungene Kommunikation in engen Beziehungen schwerer?

Zum einen leben wir in einer starken Beziehungsebene mit der Familie. Diese kommuniziert sehr stark durch unser Unterbewusstsein oder emotional. Zum anderen wird die Sachebene wird vom Verstand geleitet. In Familiengesprächen ist diese Ebene meist abgeschwächt.

Wir befinden uns meist in der Familie in einer starke Beziehungsebene, wobei die Emotionen uns häufiger in die Quere kommen. Es fällt uns schwer(er) ein wertschätzendes und respektvolles Gespräch zu führen.

Obwohl wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht haben, wie wir welches Thema genau ansprechen möchten.
Fallen uns in diesem Moment die geeigneten Worte nicht mehr ein.
Was wir uns vorgenommen haben, kommt uns nicht mehr in den Sinn oder eben eine andere Wortwahl und Tonlage.

Das bedeutet, wenn wir nicht in der Lage sind, die Beziehungs- und die Sachebene zu trennen, verletzen wir unsere lieben Menschen schneller, greifen sie an, verletzen sie und unsere Beziehung wird (über)strapaziert.

Grundsätzlich möchten wir unsere Liebsten, die uns gut gesinnt sind, uns vertrauen, nicht unnötig vor den Kopf stossen.

Schon sehr irritierend, dass wir ausgerechnet unseren Lieben das Antun.

Jede Familie lebt ihre eignen Werte. Oft ist das Vertrauen, Wertschätzung, Geborgenheit, Schutz, Kraft, Intimität, Verständnis, Offenheit, eine konstruktive Streitkultur ….

Was lebst du und deine Familie für Werte?

Wenn wir uns von unserem Gegenüber nicht verstanden fühlen, schalten wir unsere Sachebene aus und hören nur noch auf unsere Beziehungsebene.

Eigentlich wollten wir Fakten miteinander besprechen, aber in diesem Moment kommt oft nur verletzendes, Erfahrungen aus früheren Erlebnissen, Abneigungen, Schuldzuweisungen.
Manchmal völlig fern dem Thema, das wir gerade ansprechen wollten.

Was passiert da?

Wir erhalten in diesem Moment negative Energie vom Gegenüber und der Streit ist vorprogrammiert.

Jetzt möchten wir wieder (positive) Energie haben und das kann auch mit Streit gelingen. Ob das so angenehm ist und an unserem Ziel eindeutig vorbeigeht, ist leider traurig, kann wütend machen, - schade -. Mit Menschen, die uns unwichtig sind, streiten wir kaum.

Das bedeutet, im beruflichen Bereich geht die Kommunikation kaum tiefergreifend und ist einfacher zu führen.
Es gibt Ausnahmen, gerade wenn es um Lebensweisende Entscheidungen geht, dann kann es hoch hergehen, weil diese oft durch Ängste begleitet sind.

Auch ein geringes Selbstwertgefühl kann sich auf beruflicher Gesprächsebene belastend auswirken.

Fazit

Der Umgang mit Menschen im Alltag ist gleichzeitig der Schönste, aber auch der Herausforderndste, die das Leben mit sich bringt.

Schön deshalb, weil wir in der Kommunikation uns weiterentwickeln können. Weil wir voneinander lernen, unsere Ziele, Wünsche, Vorstellungen, unsere Befindlichkeit, Wertschätzung erfahren uva. und uns austauschen können.
Es eröffnet uns neue Horizonte durch die Interaktionen.

Schwierig deshalb, weil oft Missverständnissen die Beziehungen trüben kann.

Beispiele:

  • Frau B. meint es gut, hat Angst um ihren 16-jährigen Sohn S. Sie verbietet ihm den Umgang mit einem anderen Jugendlichen, weil er einen schlechten Einfluss auf ihn ausübt. Der Jugendliche kann und will es nicht verstehen, wehrt sich, wird laut und das Gespräch eskaliert.
  • Erwachsene Tochter F. hat ein Gespräch mit ihrer betagten Mutter, die zunehmend pflegebedürftig ist. Sie möchte ihre Mutter überzeugen eine Haushaltpflege in Anspruch zu nehmen. Sie schafft es neben ihrem Beruf und Familie nicht, sich auch noch um ihre Mutter zu kümmern. Ihre Mutter möchte davon nichts wissen, sie versteht es nicht und empfindet es als persönlicher Angriff. Das Gespräch wird emotional und die Sachebene wird verlassen.
  • Frau S. möchte vermehrt Freizeit mit ihrem Mann verbringen. Sie ist nicht besonders sportlich, er schon. Deshalb versucht sie ihren Mann davon zu überzeugen, dass sie alternierend etwas Sportliches und dann etwas Kulturelles unternehmen möchten. Das Gespräch wird emotional mit Schuldzuschreibungen. Es kommt zum Streit, weil ihr Mann das Gefühl hat, seine Frau möchte ihn einschränken und gönne es ihm nicht.
  • Die Kleider ihres Mannes liegen ständig auf dem Boden, statt in dem dafür vorgesehenen Wäschekorb. Sie äussert ihm gegenüber, dass er genauso sei wie sein Vater. Das Gespräch wird emotional und voll Schuldzuweisungen weitergeführt.

Du kannst dir vorstellen, wenn dieser Gesprächsabläufe nicht durchbrochen werden, dann eskaliert das Gespräch, und Zorn, Wut, Verletzung sind vorprogrammiert.

Das muss nicht sein.

Diese Gespräche sind zwar menschlich, doch sie führen nicht zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang.

7 Schritte einer Gelungenen Kommunikation in der Familie/Beziehung

Folgende Schritte können Klarheit in das Gespräch bringen und beiden Gesprächspartnern die Möglichkeit bieten, sich zu äussern.

Somit können emotionale Spitzen abgemildert werden.

  • Meine Befindlichkeit (Denn ich möchte das Gespräch führen)
  • Die Befindlichkeit des Gegenübers
  • Meine Bedürfnisse
  • Die Bedürfnisse des Gegenübers
  • Meine Möglichkeiten und mein Lösungsvorschlag
  • Die Möglichkeiten des Gegenübers und Lösungsvorschlag
  • Gemeinsamer Weg

Wenn du gerne mehr über Gelungene Kommunikation erfahren möchtest, dann melde dich für ein kostenloses 30-minütiges Kennenlerngespräch. Ich freue mich auf dich.


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