Die Zeit in der Lebensmitte, resp. Sandwichgeneration ist bis anhin zu wenig wissenschaftlich erforscht worden. Dabei handelt es sich um eine der längsten Periode im Lebensverlauf.
Diese Lebensphase dauert in etwa vom 40. bis 60./65. Lebensjahr. Dabei ist anzunehmen, dass sich diese Lebensphase, aufgrund der längeren Lebenserwartung, weiter zunehmen wird.
In diese Zeit fallen zunehmend körperliche Altersbeschwerden, psychische und mentale Unausgeglichenheiten. Durch die Betreuung und Begleitung unserer Eltern wird die Endlichkeit des Lebens bewusst.
Im Beruf stellst man fest, bereits zu den älteren Mitarbeitern zu gehören. Zu den äusseren Bedingungen gehört der gesellschaftliche Erwartungsdruck, die Hektik und die Schnelligkeit des Alltags. Kündigungen werden nicht selten ausgesprochen.
In dieser Zeit ist es von grosser Bedeutung, die Chancen nicht aus den Augen zu lassen. Die heutigen technischen Fertigkeiten können positiv unterstützen. D.h. offen, mutig und motiviert auch neue Dinge anzupacken.
Bei fehlenden Weiterbildungen kann das zum Problem werden. Es ist nie zu spät, sich Gedanken zu machen, was und wie man sich weiterbilden könnte, um im Beruf voranzukommen oder sich zumindest unentbehrlich zu machen, aufgrund des erarbeiteten «Knowhow».
In die Zeit der Lebensmitte fallen auch Bilanzierung des bisher Erreichten oder eben nicht Erreichten. Das wird vor dem Hintergrund der zunehmend schwindenden körperlichen Ressourcen, der familiären oder beruflicher allmählich eingrenzender Optionen sichtbar. Das kann je nach Persönlichkeit und Lebenssituation als Belastung oder auch Anreiz zur Veränderung empfunden werden.
Nach C.G. Jung (1982) drängen in dieser Lebensabschnittsphase verpasste Chancen, nach Realisierung. Häufig ein Thema, welches in der ersten Lebenshälfte nicht entfaltet werden konnte und dies nun, zur Vervollkommnung der Persönlichkeit, hervorgeholt und integriert werden will.
Das bedeutet auch Versöhnung mit dem Vergangenen, was gelebt wurde und was nicht zum Zug kam.
Der Begriff Sandwich-Position habe ich auch gewählt, weil Frauen wie Männer zwischen Kindern und Eltern positioniert sind. Einerseits erfolgt der Loslösungsprozess der Kinder und die Unterstützung der älter werdenden Eltern.
Apropos, für Frauen kommt oft zusätzlich ein Spannungsfeld zwischen traditionellen Lebensformen und «neuer» weiblicher Lebensentwürfe, die Vereinbarkeit zwischen beruflicher Verpflichtung und Pflegeverantwortung für die Eltern.
«Objektiv betrachtet, benötigen sowohl die «alten Eltern» wie auch die erwachsen werdenden Kinder, die Hilfe und Unterstützung der mittleren Generation. Doch die Veränderung und hohen Anforderungen im Arbeitsprozess, wie auch die immer grösser werdenden Herausforderungen im Alltag und persönlichen Bedürfnissen, haben sich verändert.»