9. März 2022

Transport von Flüchtlingen

150 Flüchtlinge werden gestern, Dienstag, 8.3.22 in der Nacht, vom Flughafen Kloten mit 3 Bussen abgeholt. 

Mein Mann war einer der drei Buschauffeure. Eine kurze Reise in seiner Wahrnehmung, wie er diesen Moment erlebte. Er hatte sich zur Verfügung gestellt, weil er mit seinen Möglichkeiten helfen wollte, gegen diesen sinnlosen Krieg, für die Menschen.

Die Busse fuhren im Konvoi zum Flughafen Kloten, Ankunft war circa 21:00 Uhr. Sie wurden von der Polizei bis vor den Eingang des Terminals eskortiert und eingewiesen. Er empfand ein Gefühl der Gemeinsamkeit, alle hatten ein Ziel, sie wollten helfen.

Kloten Flughafen

Busse in Kloten Flughafen

Sie warteten. Mein Mann hat hautnah miterlebt, wie berührend es war, als die Schiebetüren aufgingen und die übermüdeten Flüchtlinge aus dem Flughafengebäude in den Bus einsteigen.
Darunter viele Kinder, kranke Kinder, Waisenkinder und Schwerstbehinderte.

Es dauerte einen Moment, bis Alle in den Bussen ihre Plätze eingenommen hatten.
Mit tatkräftiger Unterstützung der Helfer, konnten auch die Behinderten mit ihren Rollstühlen in die Busse transportieren.

Mein Mann ging noch einmal durch die Reihen und half da und dort  die Sicherheitsgurte "anzugelegen". Sie kommunizierten auf Englisch oder es wurde übersetzt. Dann ging die Reise los.

Zwei Busse steuerten Mümliswil an und ein Bus ein Hotel in Zürich. 

Während der Fahrt war es - still -, so schilderte mein Mann. Er war merklich berührt, als er mir das erzählte. Er merkte, wie die Meisten völlig übermüdet sofort in ihren warmen Jacken und Mänteln einschliefen. 

Das Rauschen der Pneus auf den Strassen vermittelte ein beruhigendes Gefühl. Wer weiss, wie lange die Flüchtlinge bereits unterwegs waren? Was sie erlebt oder erlitten hatten?

Gedanken rasten ihm durch den Kopf: Wie kann das sein? Wieso dieser Krieg? Welchen Sinn hat das alles, Menschen ihrem Schicksal zu überlassen? Haben wir denn nicht schon genug Probleme auf dieser Erde, die wir gemeinsam zu bewältigen haben? ….

Die Fahrt verlief reibungslos. Nach gut einer Stunde Fahrt kamen sie gegen Mitternacht in Mümliswil an. Wie solidarisch die Gemeinde ist, hat man gesehen, als mein Mann in das Dorf einbog. Eine grosse Menschenmenge wartete auf die Ankommenden, darunter auch die Presse.

Alle Ankommenden wurden Herzlich Willkommen geheissen. Einige zusätzliche Übersetzer und Helfer standen bereit.

Als alle Flüchtlinge ausgestiegen, der Bus leer war, ging mein Mann noch einmal durch die Reihen und spürte dieses berührende Gefühl nach.

Mit einem zufriedenen und glücklichen Gefühl legte er sich gegen 04.00 morgens ins Bett.

Lasst uns gemeinsam hinsehen statt wegsehen. Lasst und helfen wo es geht, schauen wir uns in unserer Region um und bringen in Erfahrung, wo wir uns einbringen können. Unsere Aufgabe ist es zu helfen!

Wo bist du engagiert? Hast du selbst Erfahrungen gemacht, dann teile das gerne mit uns.

Regionalzeitung: 80 Flüchtlingskinder werden in Mümliswil-Ramiswil untergebracht, Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 09.03.2022.

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  1. Liebe Anita,

    vielen lieben Dank für die Unterstützung meiner Landsleute aus der Ukraine! Diese weltweite Hilfsbereitschaft erwärmt wirklich mein Herz in diesen dunklen Tagen. Auch hier in DE gibt es schon viele Geflüchtete, teilweise schwer traumatisiert. Und es könnten noch viel mehr werden, wenn der ukrainische Widerstand nicht mit ALLEN Mitteln unterstützt wird, auch militärisch. Zu lange haben wir zugeschaut und dem Monster erlaubt, übermächtig zu werden. Jetzt bedroht es die ganze Welt, und jetzt ist es wirklich höchste Zeit, es zu bezwingen.

    1. Liebe Marianna, das freut mich sehr. Ich kann nur erahnen, wie es dir selbst als gebürtige Ukrainin geht und wie du mitfühlst. Die Schweiz hat bisher circa 14’000 Menschen (Stand 25.3.22) aufgenommen und für sie mit vereinten Kräften ein Zuhause schaffen möchten. Bei uns in Einsiedeln sind aktuell 40 Personen, die alle privat untergebracht werden konnten, was mich persönlich sehr berührt, wie gross die Hilfsbereitschaft ist. Darunter sind 11 Kinder und Jugendlichen. Die Gemeinde schafft nun ein Angebot für sie, damit soll der Unterricht bei uns weitergeführt werden.

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